Im Koalitionsvertrag wird betont, man lege beim Meeresschutz besonderes Augenmerk auf den Kampf gegen die Verschmutzung, den Erhalt der Biodiversität und die Beseitigung von Munitionsaltlasten. Das bestehende Sofortprogramm zur Bergung von Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee soll langfristig fortgeführt werden. Dafür ist ein Bundeskompetenzzentrum in den östlichen Bundesländern vorgesehen, in dem wissenschaftliche Einrichtungen, Privatwirtschaft und Behörden zusammenarbeiten.
Aus tierrechtlicher Perspektive ist die geplante Bergung von Munitionsaltlasten ein wichtiger Schritt, da Munition im Meer erhebliche Risiken für Meeresbewohner darstellt – etwa durch chemische Auswaschungen, Schwermetallbelastungen oder Explosionen. Die Einrichtung eines Kompetenzzentrums kann dazu beitragen, Forschung, Technikentwicklung und praktische Umsetzung besser zu bündeln. Kritisch bleibt jedoch, dass die Bergung selbst mit erheblichen Gefahren für Meereslebewesen verbunden ist, wenn Sprengungen oder Störungen des Meeresbodens erfolgen. Hier wäre zentral, schon im Koalitionsvertrag klarzustellen, dass Verfahren angewandt werden, die das Risiko für Tiere minimieren und die Erhaltung der marinen Ökosysteme in den Vordergrund stellen. Ohne eine konsequente tier- und naturschutzorientierte Umsetzung könnte die Maßnahme zwar Altlasten beseitigen, zugleich aber neues Leid und Schäden für marine Tiere verursachen, wie es in der Vergangenheit bereits vorkam. Detonationen können bewirken, dass viele Kilometer von der Sprengung entfernt das Hörorgan von Walen geschädigt wird. Auch Lungenrisse, Blutungen in Ohr oder Gehirn werden durch die Schockwelle einer Unterwasserexplosion hervorgerufen. (Quelle: NABU)
Verantwortung für Deutschland - Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, 21, Legislaturperiode