Unterstützung von Zoos: Koalitionsvertrag 2025

Hintergrund

Die Regierung bekennt sich im Koalitionsvertrag zur Rolle zoologischer Gärten “wichtige Institutionen des Artenschutzes und der Bildung”. Ihre Arbeit und Investitionen sollen unterstützt werden. Gleichzeitig spricht sich die Koalition ausdrücklich gegen zusätzliche Haltungsverbote in Zoos aus.

Einschätzung

Aus tierrechtlicher Sicht ist diese Position klar abzulehnen. Während Zoos häufig ihren Beitrag zum Artenschutz betonen, bleibt die tatsächliche Schutzwirkung von Zoos unbelegt – insbesondere, da diese Tierhaltung primär der Unterhaltung dient oder Wildtiere dort niemals ihren natürlichen Bedürfnissen entsprechend untergebracht werden können. Vermeintlicher Artenschutz darf niemals so massives individuelles Tierleid begründen. Auswilderungsprojekte von Zoos sind nur sehr selten erfolgreich, was nach sich zieht, dass die Zuchtprogramme Tiere produzieren, die ihr Leben lang in Gefangenschaft leben müssen - und teilweise aus Gründen der Überfüllung dann getötet werden. Die pauschale Ablehnung von Haltungsverboten ignoriert neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Bedürfnisse hochintelligenter und sozial komplexer Tierarten wie Elefanten, Delfine oder Menschenaffen. Statt einem pauschalen Schutzstatus für Zoos bedarf es einer tiefgreifenden Auseinandersetzung damit, ob das System Zoo noch zeitgemäß ist. Die politische Weigerung, solche Verbote überhaupt in Betracht zu ziehen, blockiert eine notwendige Weiterentwicklung im Sinne des Tierschutzes. Ein modernes Artenschutzverständnis sollte auf den Schutz von Lebensräumen in der Wildnis setzen – nicht auf das Festhalten an einer Praxis, die Tieren lebenslange Einschränkungen und psychische wie physische Leiden zumutet.
 

Quelle:

Verantwortung für Deutschland - Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, 21, Legislaturperiode