In einem Antrag fordern die Fraktionen der SPD und CDU/CSU, dass die Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung (Borchert-Kommission) umgesetzt und Zukunftsperspektiven für die Tierhaltung geschaffen werden sollen. Die Borchert-Kommission hatte Maßnahmen empfohlen, um die “Nutz”tierhaltung in Deutschland zu transformieren, damit diese wieder eine breite gesellschaftliche Akzeptanz erfahre. Dabei war sie der Auffassung, dass die "Nutz"tierhaltung in Deutschland eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive haben sollte. Aus diesem Grund sollte vor allem eine substantielle Erhöhung des “Tierwohlniveaus” bei möglichst geringen Umwelteinwirkungen erreicht werden.
Die Forderung nach der Umsetzung der Empfehlungen der Borchert-Kommission ist zumindest insofern sinnvoll, dass sie Verbesserungen in den Haltungsbedingungen bringen würden. Dass es dabei in erster Linie um die wirtschaftlichen Interessen der Tierhalter*innen geht, ist zu kritisieren. Grundsätzlich würden so zumindest geringe Verbesserungen in der Tierhaltung stattfinden, was für die Tiere besser ist als gar keine Verbesserungen.
Da aber insgesamt die Tierhaltung für die Zukunft manifestiert werden soll und ein Abbau und Ausstieg aus der Tierhaltung so erschwert wird, sind die Empfehlungen der Borchert-Kommission keine Vertretung der Interessen der Tiere. Es zeigt sich deutlich, dass es vor allem um Image-Pflege einer immer stärker in der Kritik stehenden Industrie der Tierausbeutung geht.
Nicht thematisiert wird nämlich, dass Tiere in allen Haltungsformen leiden, gesundheitliche Schäden davon tragen und getötet werden.