Landwirtschaftlich genutzte Tiere
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Eher gut für Tiere
20.04.2021 | Anträge
Bund

Förderung von Burderhahn und Zweinutzungshuhn: Antrag der Fraktion Die Linke

Hintergrund

Die Fraktion der Linken kritisiert die Tötung von rund 45 Millionen männlichen Küken jährlich aus rein wirtschaftlichen Gründen. Sie fordert aus diesem Grund eine Abkehr von der Hochleistungszucht und befürwortet das Zweinutzungshuhn. Die Geschlechtsbestimmung im Ei sehen die Linken eher skeptisch, da sie befürchten, dass Embryonen auch im Ei Schmerzen empfinden können. Als Übergangslösung können sie sich ebenfalls die Aufzucht von Bruderhähnen vorstellen. Darüber hinaus fordert die Fraktion das Töten von Küken aus wirtschaftlichen Gründen zu einem Strafbestand nach § 17 Nummer 1 des TierSchG zu machen. Sie fordert ebenfalls eine verpflichtende Packungskennzeichnung über die Zuchtlinie der Hühner, deren Aufzucht und Tötung und Herkunft (Zweinutzungshuhn, Bruderhahn-Aufzucht, Geschlechtsbestimmung im Ei, Deutschland oder Ausland). Zusätzlich fordert sie tiergerechte Mindestanforderungen für Aufzucht, Haltung und Transport und die Förderung von Zweinutzungshühnern.

Einschätzung

Heute ist wissenschaftlich noch nicht genau erforscht, wann das Schmerzempfinden bei Kükenembryos im Ei einsetzt. Schätzungen reichen vom  7. bis zum 14. Tag. Die Geschlechtsbestimmung im Ei scheint aufgrund aktuellem Forschungsstand jedoch eine geeignete Maßnahme zu sein, möglichst viel Tierleid zu verhindern, solange Embryos vor dem Einsetzen des Schmerzempfindens getötet werden. Die Aufzucht von Bruderhähnen erscheint wenig sinnvoll, da die Tötung der Tiere lediglich einige Wochen nach hinten verschoben wird, sie allerdings zuvor häufig noch ein leidvolles Leben in Massentierhaltung und lange Transporte durchleben müssen, ohne dass es überhaupt einen europäischen Markt für ihr Fleisch gäbe. Zweinutzungshühner gelten allgemein als gesünder, da sie nicht so überzüchtet sind. Körperliche Gesundheit stellt allerdings nur einen Pfeiler des Wohlergehens dar. Es kann davon ausgegangen werden, dass sie in der industriellen Tierhaltung dennoch leiden und auch sie legen noch eine sehr hohe Zahl an Eiern.


Quelle:

 

 



Beteiligte Politiker*innen

Amira Mohamed Ali
Caren Lay
Victor Perli
Gesine Lötzsch
Ralph Lenkert
Jörg Cezanne

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