In einem ersten exklusiv Interview mit Alois Rainers zu seiner Benennung als neuem Bundeslandwirtschaftsminister, stellt er klar, dass ein Verbot der Anbindehaltung vom Tisch sei, auch wenn weiter diskutiert werde. Er bezeichnet die Anbindehaltung, bei der die Tiere wie er behauptet meistens einen Großteil des Jahres auf der Weide auf Almen verbringen würden, als eine hervorragende Art Tiere zu halten, die man weiterhin ermöglichen sollte.
"Die Tiere sind fast das ganze Jahr über im Freien und wenn sie für kurze Zeit im Winter in Anbindehaltung sind, dann ist das halt so."
„Die Anbindehaltung wird bleiben. Da stehe ich dafür.“
Die Anbindehaltung als „hervorragende Art, Tiere zu halten“ zu bezeichnen ist geradezu makaber, da diese Haltungsform den Tieren jegliche Bewegungsfreiheit nimmt und sie auch in saisonaler Anbindehaltung monatelang in physischer und psychischer Isolation gefangen hält. Auch wenn die Tiere einen Teil des Jahres auf der Weide stehen, bedeutet die Anbindehaltung im Winter massives Leid, Bewegungseinschränkung und soziale Isolation – Zustände, die mit dem Grundsatz des Tierschutzgesetzes, wonach niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen darf, bereits jetzt nicht vereinbar sind.
Dass Rainer ein Verbot der Anbindehaltung ablehnt, obwohl es sich um eine seit Jahren scharf kritisierte Praxis handelt, ist ein Rückschritt für den Tierschutz. Seine Aussage „Die Tiere sind fast das ganze Jahr über im Freien … dann ist das halt so“ zeigt eine erschreckende Gleichgültigkeit gegenüber dem individuellen Leid der Tiere. Ein solcher Umgang mit den gesetzlichen und ethischen Anforderungen an Tierhaltung ignoriert nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse zum Tierwohl, sondern bagatellisiert Tierleid als traditionsbedingte Normalität. Damit steht Alois Rainer klar gegen eine tiergerechte Zukunft und verwehrt sich gegen dringend notwendige Reformen.