Andreas Rimkus (SPD) erklärt, warum er für die Fristverlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration ist. Aus seiner Sicht würde ein Verbot ohne Fristverschiebung zu einem Strukturwandel in der Ferkelproduktion in Deutschland führen. Die Mastbetriebe würden Ferkel aus dem europäischen Ausland kaufen, die ohne Betäubung kastriert wurden.
Er begründet seine Entscheidung zudem damit, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium in der vorherigen fünfjährigen Übergangsfrist keine ausreichenden Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration entwickelt hätte. Rimkus kritisiert, dass das Ministerium vor allem auf den sogenannten vierten Weg, die Betäubung unter Lokalanästhesie, gesetzt hat. Diese Methode ist mit vielen Nachteilen verbunden.
Rimkus betont, dass das Bundesministerium in der zweijährigen Übergangszeit im Rahmen einer Rechtsverordnung verpflichtet wird, die Voraussetzungen für die Alternativmethoden flächendeckend zu schaffen.
"Würde es jetzt nicht zu einer Fristverlängerung kommen, wäre zu befürchten, dass es in Deutschland zu massiven Strukturbrüchen bei den deutschen Sauenhalterinnen und Sauenhaltern käme, mit der Folge, dass Ferkel aus Ost- und Nordeuropa importiert werden würden, die gerade nicht nach deutschen Tierschutzstandards kastriert wurden und noch dazu weite Transportwege zurücklegen müssten."