Armin Grau (Grüne) betont die Einführung einer verbindlichen Tierhaltungskennzeichnung, die Verbraucher*innen mehr Transparenz bieten solle. Fünf Haltungsstufen – vom gesetzlichen Mindeststandard bis zu Bio – sollen klar erkennbar sein. Zudem will die Regierung Landwirt*innen finanziell und baurechtlich unterstützen, um den Stallumbau zu erleichtern. Eine Milliarde Euro soll für die Modernisierung bereitgestellt werden, um bessere Tierschutzstandards zu ermöglichen.
Das Gesetz ist ein Schritt in Richtung mehr Transparenz, ändert aber nichts an den grundlegenden Problemen der industriellen Tierhaltung. Die Kennzeichnung zeigt lediglich bestehende Missstände auf, anstatt sie zu beseitigen. Mit der Kennzeichnung wird zudem die staatliche Verantwortung für Tierschutz auf Verbraucher*innen abgewälzt und sie gilt zunächst nur für die Haltung während der Mastphase von Schweinen. Auch der Umbau der Tierhaltung ist kritisch zu sehen, da er zwar die Lebensbedingungen von Tieren etwas verbessert, allerdings einen hohen finanziellen Aufwand bedeutet. Dieses Geld wäre stattdessen besser investiert in einen sozialgerechten Abbau und Ausstieg aus der Tierhaltung, statt die Tierhaltung für die Zukunft zu manifestieren.
Instagram Armin Grau, Beitrag vom 16.06.2023