Die Kleine Anfrage von Abgeordneten der Fraktion Die Linke beschäftigt sich mit dem Ausstieg aus Tierversuchen und kritisiert die aktuelle Reduktionsstrategie der Bundesregierung als unzureichend. Sie fordert konkrete Maßnahmen, um den vollständigen Ausstieg aus Tierversuchen mit klaren Zeitplänen und Meilensteinen zu erreichen. Neben internationalen Beispielen, wie den Niederlanden und den USA, die Ausstiegsstrategien verfolgten, wird auf bestehende Alternativen zu Tierversuchen, wie Multi-Organ-Chips oder zellkulturelle Methoden bei der Testung von Botox hingewiesen. Die Abgeordneten thematisieren zudem den fortgesetzten Einsatz von Tierversuchen in Deutschland, z. B. für Botulinumtoxin-Produkte, obwohl tierversuchsfreie Alternativen verfügbar seien. Sie hinterfragen den Umgang mit Regelungen des Europäischen Arzneibuchs, den geringen Anteil öffentlicher Gelder für tierversuchsfreie Forschung sowie das Fortbestehen tierschutzwidriger Praktiken wie des LAL-Tests an Pfeilschwanzkrebsen. Die Anfrage zielt darauf ab, die Position der Bundesregierung zu klären und fordert stärkere Förderung und gesetzliche Verankerung tierversuchsfreier Verfahren.
Die Anfrage weist konsequent auf die ethischen und rechtlichen Missstände bei der Durchführung von Tierversuchen hin und fordert eine konsequente Umsetzung des Staatsziels Tierschutz. Die Fortsetzung von Tierversuchen, obwohl tierversuchsfreie Alternativen bestehen, ist nicht nur moralisch fragwürdig, sondern widerspricht auch der EU-Tierversuchsrichtlinie, die die Reduktion und den Ersatz von Tierversuchen fordert. Die Praxis des LAL-Tests oder der Botox-Testungen zeigt die Vernachlässigung des Tierschutzes zugunsten wirtschaftlicher Interessen. Die vorgeschlagene Umschichtung öffentlicher Gelder hin zu tierleidfreien Forschungsmethoden ist ein notwendiger Schritt, um innovative, humanrelevante Technologien zu fördern und den Tierschutz zu stärken. Angesichts internationaler Vorbilder wie der USA oder der Niederlande ist die bisherige Haltung Deutschlands inkonsequent. Ein klarer Fahrplan zum Ausstieg aus Tierversuchen ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch ein Schritt hin zu wissenschaftlichem Fortschritt.
Kleine Anfrage: Ausstieg aus dem Tierversuch (Drucksache 20/8883)
Antwort der Bundesregierung: Ausstieg aus dem Tierversuch (Drucksache 20/9066)