Bernd Reuther besucht lokale Putenzüchter und äußert sich zum geplanten Eckpunktepapier zur Putenmast. Er fordert ganzheitlichen Tierschutz in Zusammenarbeit mit den Tierhaltenden. Mit ganzheitlich meint er allerdings, dass vorwiegend Interessen der Putenzüchter*innen mit einbezogen werden. Er spricht sich gegen Besatzdichten im Stall aus und argumentiert dies mit Unwirtschaftlichkeit, Preissteigerung und Verlagerung der Zucht ins Ausland. Er äußert sich nicht kritisch gegen die schlimmen Zustände, die in den meisten Putenmastanlagen vorherrschend sind und plädiert eher dafür, dass der Status Quo beibehalten wird, indem er betont, dass bereits 80% der Putenmäster*innen in der freiwilligen "Initative Tierwohl" seien. Weshalb das Leid von Puten dennoch so enorm ist, erklärt er allerdings nicht. Seine Kritik am Eckpunktepapier erfolgt primär aus Sorge um die Landwirt*innen und nicht zu Gunsten der Tiere.
"Ein Eckpunktepapier mit starren Vorgaben und weiterer Verschärfungen von sogenannten Besatzdichten in Ställen löst keine Probleme vor Ort, sondern führt zu unwirtschaftlichem Betrieb der Putenmast, zu Preissteigerungen von Putenfleisch und zu Verlagerung von Produktionskapazitäten in das osteuropäische Ausland zu deutlich schlechteren Tierwohlstandards und längeren Transportwegen zu Lasten des Klimas."