Auf ihrer Website nimmt Christina Stumpp Stellung zu den Ergebnissen des Bürger*innenrates "Ernährung im Wandel". Sie kritisiert, dass die Einsetzung des Bürger*innenrates teuer sei und es keine Notwendigkeit dafür gäbe, weil sich die Abgeordneten bereits demokratisch und verantwortungsbewusst mit allen gesellschaftlich relevanten Fragen beschäftigten.
Hinsichtlich der Tierhaltungskennzeichnung stimmt sie den Ergebnissen des Bürger*innenrates zu. Das von der Bundesregierung geplante Tierwohllabel müsse den gesamten Lebenszyklus abbilden, alle Fleischerzeugnisse für alle Tierarten erfassen und auf alle Verkaufsstellen sowie auf importierte Ware ausgedehnt werden, um seinen Namen wirklich zu verdienen.
Stumpp verschweigt allerdings, dass die Bundesregierung durchaus plant, die Kennzeichnung auf die genannten Punkte zu erweitern. Die Wirkung eines Tierwohllabels für Tiere ist allerdings ingesamt begrenzt und ein Tierwohllabel, das den Namen wirklich verdient, würde in wirklicher Konsequenz bedeuten, dass Tiere gar nicht getötet werden, da Gesundheitsprobleme, Leiden und die Tötung in allen Haltungsformen an der Tagesordnung sind. Zudem wird dadurch die staatliche Verantwortung für Tierschutz auf Verbraucher*innen abgewälzt.
"Auch beim Tierhaltungskennzeichnungsgesetz hält der Bürgerrat der Bundesregierung den Spiegel vor. Die Bürgerrätinnen und -räte haben dieses Gesetz klar als das erkannt, was es ist: Nichts weiter als ein großer Etikettenschwindel! Völlig zurecht fordert der Bürgerrat deshalb ein Tierwohllabel, das diesen Namen auch verdient. Im Sinne der Verbrauchertransparenz hieße das insbesondere: Abbildung des gesamten Lebenszyklus, Erfassung aller Fleischerzeugnisse – und zwar für sämtliche Tierarten –, Berücksichtigung aller Verkaufsstellen sowie Ausdehnung auch auf importierte Ware."
Website, Christina Stumpp, Bürgerrat „Ernährung im Wandel“: Mehr Schein als Sein?, 15.03.2024