Detlef Seif erklärt bei der Hauptversammlung der Kreisjägerschaft Euskirchen, dass das Wachstum der deutschen Wolfspopulation kritisch sei, da sie keine natürlichen Feinde habe, “ungebremst” wachse, und großes Konfliktpotential mit dramatischen Auswirkungen auf "Nutztiere" und Wildtiere darstelle. Deshalb fordere er Bundesumweltministerin Lemke auf, die laut ihm bestehende Blockade gegen das Bestandsmanagement von Wölfen aufzugeben, denn die aktuelle Praxis nur Problemwölfe zu bejagen seie unzureichend und könne “zur Existenzgefährdung von Weidetierhaltern und erheblichen weiteren Konflikten zwischen Mensch und Wolf führen”.
Des Weiteren fordert er von Lemke, auf EU-Ebene den Vorschlag der EU-Kommission zu unterstützen, auf der Grundlage von noch zu erhebenden Daten zu entscheiden, ob der absolute Schutzstatus des Wolfs in der Europäischen Union geändert werden müsse. Die nötige Datenerhebung zur Wolfspopulation und deren “Angriffe” habe die Ministerin bisher versäumt.
Seif sagt auch, dass es “nach wie vor wichtig [ist und bleibt], den Wolf zu schützen”, dabei aber auch “die Belange der Menschen und Tiere in einen guten Ausgleich gebracht werden“ müssen.
Seif ist einer der wenigen CDU-Politiker*innen, die in öffentlicher Kommunikation zum Thema Wolf betonen, dass dieser weiterhin geschützt werden müsse und es Datenerhebung brauche anstatt womöglich voreilige, auf Erzählungen basierende, identitätspolitische Forderungen zu stellen. Dennoch ist es fragwürdig, ob Seifs Forderungen die Interessen von Tieren genügend beachten, oder hier doch eine zu menschenfokussierte, speziesistische Motivation dahintersteht. Auch wenn seine Argumentation besonnener ist, trägt er dennoch zur Dämonisierung von Wölfen bei und benennt keine Alternativen zur Tötung.