In ihrer Bundestagsrede kritisiert Emmi Zeulner, dass die geplante Erleichterung des Abschusses sogenannter Problemwölfe nicht ausreiche und fordert, dass der Schutzstatus von Wölfen auf EU-Ebene heruntergesetzt werde. Als Begründung bezieht sie sich vor allem darauf, dass die Weidetierhalter*innen im ländlichen Raum unter den Angriffen von Wölfen auf die Weidetiere leiden würden. Dabei sei der Herdenschutz durch Zäune und Herdenschutzhunde in vielen Bereichen unfunktional, vor allem auf Deichen und auf Almen, auch weil Wölfe Schutzzäune oft überwänden. Somit zieht Zeulner den Schluss, dass "der günstige Erhaltungszustand ... erreicht und übererfüllt" sei und man "eine gezielte Bejagung, um die Wolfsbestände kontrolliert kleinzuhalten" brauche. Ministerin Lemke solle handeln und "die Menschen im ländlichen Raum nicht im Stich [lassen]!"
Zeulner trägt zu einem Narrativ bei, in welchem Tiere (in diesem Fall Weidetiere) nur geschützt werden sollen, wenn dies einen instrumentellen Nutzen für den Menschen hat. Des Weiteren werden Zäune als einzige nicht tödliche Schutzmaßnahme dargestellt. Sie setzt nicht auf Maßnahmen, die nachhaltig ein möglichst friedliches Zusammenleben für alle Tiere gewährleisten. Zudem stellt Zeulner es so dar, als sei die Bejagung von Wölfen geeignet Weidetiere tatsächlich zu schützen, was jedoch nicht den Tatsachen entspricht.
Deutscher Bundestag; Stenografischer Bericht; 171. Sitzung