Im Wahlprogramm 2025 betont Bündnis 90 / Die Grünen, dass sie beim Artenschutz pragmatische Lösungen anstreben. Sie verweisen auf nachhaltige Erfolge im Artenschutz und argumentieren, dass erleichterte Abschussregeln für Wölfe in problematischen Fällen die Akzeptanz des Artenschutzes insgesamt erhöhen würden.
Aus tierrechtlicher Perspektive ist diese Position problematisch, da sie den Schutz eines streng geschützten Wildtiers aufweicht. Statt auf nicht-tödliche Konfliktlösungen wie Herdenschutzmaßnahmen zu setzen und Forschung für weitere friedliche Lösungen für ein Zusammenleben von Menschen, Wölfen und Weidetieren zu fördern, wird die Legitimierung von Abschüssen als Mittel zur "Akzeptanz" des Artenschutzes dargestellt. Dies widerspricht einem konsequenten Tierrechts- und Artenschutzansatz, der das Leben von Wildtieren nicht aus wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Gründen zur Disposition stellt. In diesem Punkt beugt sich die Partei der starken Dämonisierung von Wölfen durch andere Parteien und Interessengruppen.
"Dort, wo wir durch den Artenschutz bereits nachhaltige Erfolge erzielt haben, sind wir auch offen für pragmatische Herangehensweisen, um existierenden Zielkonflikten gerecht zu werden. Indem wir beispielsweise beim Wolf die Regeln für Abschüsse in problematischen Fällen vereinfacht haben, erhöhen wir die Akzeptanz des Artenschutzes als Ganzes."