Hans-Jürgen Thies berichtet in einem Instagram-Post über seine Teilnahme bei der Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft Soest, da er Vizepräsident des Landesjagdverbandes NRW sei. Dabei habe er den Jäger*innen im Kreis Soest herzliche Grüße ausgerichtet und sich für das "großartige" ehrenamtliche Engagement für das heimische Wild und die Jagd bedankt. Seine besondere Anerkennung äußert er dabei für die Rehkitzrettung durch Drohneneinsatz und in den "rollenden Waldschulen" (Naturschutzunterricht für Kinder durch Jäger*innen). Sie seien die besten Botschafter für die Jagd.
Zwar ist die Nennung der Rehkitzrettung positiv hervorzuheben. Thies nutzt diese tatsächlichen Schutzmaßnahmen allerdings, um die Jagd in ein besseres Licht des vermeintlichen Naturschutzes zu rücken. Keine der von ihm genannten Aktivitäten hat originär etwas mit der Jagd zu tun. Dass zudem Rehkitze später in ihrem Leben gerade durch dieselben Jäger*innen der hohen Gefahr der Tötung ausgesetzt sind, benennt er nicht. Zudem ist Naturschutzunterricht durch Jäger*innen kritisch zu sehen, da mit hoher Wahrscheinlichkeit ein falsches Bild und Narrativ von Jagd als Naturschutz an Kinder vermittelt wird. Kinder lernen dort beispielsweise anhand ausgestopfter Tiere. Das Leid und die Tötung der Tiere wird von Thies nicht thematisiert. Vielmehr benennt er selbst sein Greenwashing der Jagd, indem er die Naturschutzmaßnahmen, die mit Jagd überhaupt nicht in Zusammenhang stehe, als beste Botschafter für die ethisch abzulehnende Tötung von Tieren erklärt.
Instagram Hans-Jürgen Thies, @hans_juergen.thies, Post vom 20.04.2024