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Wildtiere
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Schlecht für Tiere
20.03.2024 | Redebeitrag
Bund

Hans-Jürgen Thies fordert Bejagung von Saatkrähen und Kormoranen

In einer Bundestagsrede spricht sich Hans-Jürgen Thies für die Herabsetzung des Schutzstatus von Kormoranen und Saatkrähen aus, womit letztlich ein "Bestandsmanagement" also eine Bejagung der Tiere gemeint ist.

Die Kormorane seien laut Hans-Jürgen Thies verantwortlich für eine ernsthafte Bedrohung der heimischen Fischbestände. Was Thies dabei allerdings nicht benennt sind die eigentlichen Gründe für das Artensterben bei Fischen und anderen Wassertieren: Hauptgründe dafür sind die schlechte Gewässerstruktur, die geringe Qualität von Laichgebieten, Boden- und Schadstoffeinträge und gelegentlich die unsachgemäße Bewirtschaftung von Gewässern. Würde es Thies wirklich um den Schutz der Fischbestände gehen, dann könnte er sich vielmehr für den Schutz ihrer Lebensräume einsetzen und damit Ursachen bekämpfen, statt in Tieren, die im Gegensatz zu Menschen zu ihrem Überleben auf den Verzehr von Fischen angewiesen sind, die Schuldigen zu suchen.

Ebenso verteufelt er Saatkrähen, welche sich in Wohngebieten ansiedelten und die Anwohnenden mit Lärm und Kot belästigen würden. Darin sieht Thies sogar Gesundheitsgefahren, wofür es allerdings keine Belege gibt. Die Lärmbelästigung durch Menschen, die viele Tiere selbst täglich in Kauf nehmen müssen wird hierbei nicht thematisiert und Unannehmlichkeiten für Menschen durch die Lärmbelästigung werden in Thies Interessenabwägung stärker gewichtet als das Leben der Tiere.

"An den Fischtreppen, die mit Millionenbeträgen aus öffentlichen Mitteln finanziert worden sind, sitzen dann zusätzlich rund 100 000 Kormorane aus Nord- und Osteuropa, weil deren Nahrungsgewässer zugefroren sind. Dort sitzen sie mit „umgebundenen Lätzchen“, um an den Fischtreppen die extrem im Bestand bedrohten Fischarten wie Äschen, Aal oder Neunauge zu vertilgen."


Quelle:

Plenarprotokoll 20/159, Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 159. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. März 2024, S. 20398 f.



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