Julia Klöckner, ehemalige Landwirtschaftsministerin, fordert Landwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, die Tierwohlabgabe zügig umzusetzen. Sie betont, dass höhere Tierschutzstandards und der damit verbundene Umbau der Ställe zusätzliche Kosten verursachten, die Landwirt*innen nicht alleine tragen könnten. Ohne finanzielle Unterstützung könnten viele Landwirt*innen die Produktion einstellen, was zu einem erhöhten Import tierischer Produkte führen würde. Klöckner fordert von Özdemir konkrete Details zur Ausgestaltung der Abgabe und stellt klar, dass diese keine zusätzliche Bürokratie für die Landwirt*innen schaffen solle.
Die Forderung von Klöckner nach einer schnellen Einführung der Tierwohlabgabe kann als positiver Schritt angesehen werden. Die Abgabe könnte dazu beitragen, die Lebensbedingungen von landwirtschaftlich genutzten Tieren zu verbessern, indem sie finanzielle Mittel für den Umbau und die Verbesserung der Haltungsbedingungen bereitstellt. Zudem könnte der Konsum von Produkten tierlichen Ursprungs durch höhere Preise sinken. Insgesamt kann die Abgabe jedoch auch als lediglich kosmetische Änderungen angesehen werden, die grundlegenden Probleme der industriellen Tierhaltung, wie Überzüchtung, mangelnde Bewegungsfreiheit und Stress, nicht ausreichend adressiert. Durch den Umbau der Tierhaltung wird zudem ein Abbau der Tierhaltung eher verhindert und die Tierhaltung für die Zukunft abgesichert. Verbraucher*innen wird dadurch suggeriert, dass Tiere weniger leiden würden, was jedoch wenn überhaupt nur marginal zutrifft.
Julia Klöckner fordert schnelle Umsetzung von Tierwohlabgabe, ZEIT, 16.01.2024, zeit.de