Nezahat Baradari (Die Linke) kritisiert in ihrer Rede im Bundestag den Antibiotikaverbrauch in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Sie stellt fest, dass die derzeitige industrielle Tierhaltung nur mithilfe von Antibiotika möglich sei. Denn viele Tiere auf kleinstem Raum seien ein großes Risiko für Erkrankungen, die sich schnell ausbreiten. Sie fordert das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, endlich in dieser Thematik zu handeln, denn Fleischuntersuchungen ergeben immer wieder, dass sich darin antibiotikaresistente Erreger befinden.
Die Tierhaltung muss drastisch verändert und die Bedürfnisse der Tiere dabei mehr berücksichtigt werden. Dennoch sollte auch hier eine medizinische Behandlung weiterhin vollumfänglich möglich sein.
"Nach einer im April 2019 vorgelegten Studie der Universität Greifswald, die auch dem Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft vorliegt, war mehr als jedes dritte Hähnchen mit Keimen belastet, die Resistenzen gegen Reserveantibiotika aufweisen."
"Werden nämlich Tausende Tiere auf engem Raum in einem Stall gehalten, sind Krankheiten vorprogrammiert. Dann müssen massenhaft Antibiotika eingesetzt werden, weil ohne ihren Einsatz diese Art der Fleischproduktion gar nicht möglich ist."
"Reserveantibiotika gehören nicht in die Tiermast. Der massenhafte Einsatz von Antibiotika darf nicht länger Bedingung und Grundlage industrieller Fleischproduktion sein."