Oliver Vogt äußert sich in einem Instagram-Reel kritisch zu vermeintlich geplanten Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Dabei spricht er von einer vermeintlichen Begrenzung des Fleischkonsums auf 10 Gramm pro Tag, was er als Beispiel für "grüne Ideologie" und wissenschaftsferne Politik bezeichnet. Diese Aussagen basieren jedoch auf einer irreführenden Darstellung, da die DGE eine solche Empfehlung weder beschlossen hat noch plant. Recherchen von ARD-Kontraste stellen klar, dass Vogt mit drastischen Übertreibungen und Verzerrungen arbeitet. Trotz einer Korrektur des Untertextes beharrt Vogt auf abgeordnetenwatch darauf, dass er auf mögliche zukünftige Entwicklungen habe hinweisen wollen.
Vogts Aussagen stehen nicht nur im Widerspruch zu den tatsächlichen Vorschlägen der DGE und heizen in populistischer Weise eine Scheindebatte an, sondern lenken die Debatte von den dringend notwendigen tierrechtlichen und ökologischen Themen ab. Die Reduzierung des Fleischkonsums ist aus tierrechtlicher Sicht essentiell, da die Massentierhaltung mit unzähligen Tierleidensfällen, massiver Umweltzerstörung und globalem Artensterben einhergeht. Statt sachlich über die ethischen, ökologischen und gesundheitlichen Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung aufzuklären, trägt Vogt zur Verbreitung von Desinformation bei. Seine Rhetorik unterstützt indirekt die Fortführung eines Systems, das Tiere als bloße Ressourcen behandelt und das Klimaproblem weiter verschärft. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit seinem Mandat würde eine faktenbasierte, differenzierte Auseinandersetzung mit der Notwendigkeit der Ernährungswende und Reduktion der Tierzahlen erfordern.
Instagram Reel Oliver Vogt vom 19.05.2023
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