Ophelia Nick stellt anlässlich der Veröffentlichung des 14. Tierschutzberichts der Bundesregierung die Bedeutung des Tierschutzes als Staatsziel und die Verpflichtung der Regierung, bestehende Lücken konsequent zu schließen, in den Vordergrund. Der Bericht, der die Jahre 2019 bis 2022 abdecke, gebe einen umfassenden Überblick über nationale und internationale Maßnahmen zur Verbesserung des Tierschutzes. Nick hebt hervor, dass die Regierung bereits wichtige Schritte unternommen habe, wie den Einstieg in den Umbau der Tierhaltung und die Einführung einer verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung, die mehr Transparenz für Verbraucher*innen schaffen solle.
Die geplanten Gesetzesreformen, wie die Abschaffung der dauerhaften Anbindehaltung von Rindern (nicht umfasst ist allerdings die saisonale Anbindehaltung) und die Einführung höherer Mindeststandards für verschiedene Tierarten, sind eher positiv. Auch die Erweiterung der Tierhaltungskennzeichnung zeigt das Bemühen um besseren Tierschutz und mehr Transparenz. Dennoch bleiben wesentliche Lücken im Tierschutz, da die Umsetzung der Reformen möglicherweise langsamer voranschreitet als erforderlich, um den gesellschaftlichen Forderungen gerecht zu werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen in der Praxis tatsächlich zu einer substanziellen Verbesserung führen, da bisherige Fortschritte oft hinter den Erwartungen zurückblieben. Ein Abbau der Tierhaltung wird hier nicht thematisiert.