Auf der Internetplattform abgeordnetenwatch.de argumentiert Siemtje Möller (SPD) für die Fristverlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration. Mit einer mehrjährigen Frist sollte das betäubungslose Kastrieren von wenige Tage alten Ferkeln ab 2019 verboten sein. Kurz vor Ende dieser Frist kamen Debatten auf, dass dies nicht umsetzbar sei. Laut Möller habe es das Bundeslandwirtschaftsministerium in der vergangenen Frist versäumt praktikable Alternativen großflächig einzuführen.
"Das Landwirtschaftsministerium hat schlicht versäumt eine Lösung zu erarbeiten, die tragbar für alle Seiten ist: ErzeugerInnen, KonsumentInnen und die zu erzeugenden Tiere."
"In der Zwischenzeit hat sich ein sogenannter vierter Weg in europäischen Nachbarländern wie Dänemark oder Niederlande etabliert. Landwirte dürfen nach Sachkundenachweis eine örtliche Betäubung vornehmen und die Ferkel kastrieren. Diesen Weg wollten die deutschen Landwirte - unterstützt von den Großschlachtereien, Teilen des Handels und dem Bauernverband - auch in Deutschland durchsetzen. Aber: Der vierte Weg ist mit dem deutschen Tierschutz- und Arzneimittelgesetz nicht vereinbar, weil er nicht schmerzfrei durchgeführt werden kann."
Wenn der Tierschutz in Deutschland allerdings erhöht und den Ferkeln das Leid erspart werden soll, kann es keine Begründung sein, dass in anderen Ländern davon abweichende Bestimmungen vorliegen. So kann es keinen Fortschritt geben.