Steffi Lemke, die Bundesumweltministerin, hat einen Vorschlag gemacht, der es den Behörden ermöglichen soll, die Tötung von Wölfen nach Rissen schneller zu genehmigen. Sie schlägt vor, dass Wölfe für 21 Tage gejagt werden können, wenn sie sich im Umkreis von 1.000 Metern von der Rissstelle aufhalten. Der Abschuss soll ohne DNA-Analyse erfolgen, jedoch weiterhin nur dann, wenn bestimmte Herdenschutzmaßnahmen bereits getroffen wurden. Lemke argumentiert, dass dies die Wahrscheinlichkeit erhöhen würde, den schadenverursachenden Wolf schneller zu identifizieren und zu eliminieren.
Aus tierrechtlicher Perspektive könnte dieser Vorschlag kritisch betrachtet werden, da er den Abschuss von Tieren in einem Zeitraum von 21 Tagen vereinfacht, was zu einer Erhöhung der Anzahl getöteter Wölfe führen könnte. Es stellt sich die Frage, ob der Schutz des Wolfs und die langfristige Erhaltung der Art ausreichend berücksichtigt werden. Der Vorschlag, Abschüsse ohne DNA-Analyse durchzuführen, könnte als Verstoß gegen den Europarechtlichen Schutzstatus des Wolfs angesehen werden. Herdenschutzmaßnahmen werden nicht ausreichend gefördert und es wird verschleiert, dass auch ein Abschuss Weidetiere nicht vollumfänglich vor Angriffen schützen kann.
taz, Umweltministerin reagiert auf Viehrisse - Lemkes „Schnellabschuss“ von Wölfen