Susanne Mittag und Marja-Liisa Völlers für regional angepasstes "Wolfsmanagement"

Susanne Mittag und Marja-Liisa Völlers betonen die Bedeutung eines Konfliktmanagements zwischen Menschen, Weidetieren und der wachsenden Zahl an Wölfen. Sie plädieren für effektiveren Herdenschutz durch technische Maßnahmen wie Zäune, den Einsatz von Herdenschutzhunden und eine stärkere Förderung solcher Initiativen. Angesichts der dynamischen Wolfspopulation fordern sie eine häufigere Überprüfung des Erhaltungszustandes des Wolfes und eine schnellere Durchführung von Genanalysen bei Rissen, um Entschädigungen und Folgemaßnahmen zügiger zu ermöglichen. Zudem müsse jedes Bundesland ein regional angepasstes, europarechtskonformes Bestandsmanagement einführen.

Die beiden Abgeordneten vertreten eine ausgewogene Position, die den Schutz von Weidetieren und die berechtigten Sorgen der Weidetierhalter*innen ernst nimmt. Positiv hervorzuheben ist der Fokus auf technische Präventiv-Maßnahmen und die Forderung nach beschleunigten Verfahren, die praktische Entlastung für Tierhalter*innen bieten könnten, was dazu beitragen kann der Dämonisierung und Polarisierung entgegenzuwirken. Allerdings muss festgehalten werden, dass es beim Schutz der Weidetiere letztlich um den Schutz der Halter*innen geht. Denn die Weidetiere werden auch in der landwirtschaftlichen Tierhaltung getötet.

Kritisch bleibt, dass etwas versteckt auch schnellere Abschussmöglichkeiten, nämlich bereits nach dem ersten Riss, und häufigere Prüfung des Erhaltungszustandes gefordert werden. Die Einordnung des Erhaltungszustandes birgt bei positiver Entwicklung die Möglichkeit der erleichterten Bejagung von Wölfen. Dabei wird nicht darauf eingegangen, dass der Abschuss von Wölfen nicht nachhaltig dazu geeignet ist, Weidetiere zu schützen. Auf das verursachte Leid bei Wölfen und ihren Familien wird nicht eingegangen. 

 

Quelle:

Für ein regional angepasstes Wolfsmanagement. (2023, 18. Oktober), spd-landesgruppe-niedersachsen.de