Thomas Gebhart (CDU) fordert gemeinsam mit Christine Schneider, Europa-Abgeordneter, dass die Bundesregierung von EU-Vorgaben Gebrauch machen solle, um die Bestandskontrolle von Saatkrähen in Deutschland zu erleichtern. Sie argumentieren, dass die wachsende Population der Saatkrähen erhebliche Probleme verursache, insbesondere in Wohngebieten und in der Landwirtschaft, wo Schäden durch Lärm, Schmutz und Ernteverluste aufträten. Andere EU-Staaten wie Frankreich oder Schweden würden bereits die Regulierung durch Vergrämung oder Bejagung erlauben. Die Bundesregierung solle diesen Vorbildern folgen, da die Saatkrähen in Teilen Deutschlands nicht vom Aussterben bedroht seien, sondern sich ihre Population alle vier Jahre verdopple.
Der Vorschlag, Bejagung als Mittel zur Regulierung einzusetzen, widerspricht grundlegenden Prinzipien des Tierschutzes und ignoriert die Eigenwertigkeit der Tiere. Statt auf tödliche Maßnahmen zu setzen, wäre es geboten, konfliktarme und nicht-invasive Lösungen zu priorisieren, wie etwa den Einsatz von Abschreckungsmaßnahmen, Habitatmanagement oder das Verhindern von Nahrungsquellen in urbanen Gebieten. Die einseitige Fokussierung auf wirtschaftliche und menschliche Interessen spiegelt eine anthropozentrische Haltung wider. Lärmbelästigung von Menschen wird als wichtiger angesehen als das Leben der Tiere.