Tiere in der Forschung
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Gut für Tiere
20.05.2021 | Anträge
Bund

Ablehnung eines Antrags zum verbindlichen Ausstieg aus Tierversuchen - Dagegen

Hintergrund

In einem Antrag fordert die Fraktion Die Linke, dass unter Einbindung von Forschungs-, Medizin- und Tierschutzorganisationen ein verbindlicher Zeitplan für den schnellstmöglichen und vollständigen Übergang von der tierexperimentellen zur tiergebrauchsfreien Forschung erarbeitet werden soll und tierversuchsfreie Forschungsmethoden gefördert werden. Zudem soll die Bundesregierung  einen Gesetzentwurf vorlegen, durch den u. a. alle Tierversuche ausnahmslos einer Genehmigungspflicht unterzogen werden und eine automatische Genehmigung nach dem Ablauf einer bestimmten Frist (sogenannte Genehmigungsfiktion) nicht mehr zulässig ist. Ein entsprechender Gesetzentwurf solle außerdem u.a. ein Verbot aller bereits durch tierfreie Methoden ersetzbaren Tierversuche und ein Verbot von Versuchen, die mit starken Schmerzen, starken Leiden oder starken Ängsten, die voraussichtlich lange anhalten und nicht gelindert werden können, einhergehen, enthalten.

Einschätzung

Mit dem Antrag fordert die Fraktion Die Linke, einen verbindlichen Ausstieg aus Tierversuchen und bereits jetzt ein Verbot der schlimmsten und bereits ersetzbaren Praktiken. Die Fraktion fordert damit auch auf die bisher nicht erfolgte Umsetzung der Selbstverpflichtung der Bundesregierung zur Reduktion von Tierversuchen ein. Die Forderungen der Linken-Abgeordneten thematisieren die Probleme und das Leid der Tiere und gehen weit über die Maßnahmen des Gesetzentwurfs der Bundesregierung hinaus. Dies ist sehr begrüßenswert, da enormes Tierleid in der Forschung dadurch verhindert werden kann.

Abstimmung

Im Bundestag wurde nicht direkt über den Originalantrag abgestimmt, sondern über die Beschlussempfehlung des federführenden Ausschusses. Die Beschlussempfehlung empfahl den Antrag abzulehnen. Eine Ja-Stimme dieser Abstimmung ist also als eine Ablehnung des Antrags zu werten. Für die Ablehnung des Antrags stimmten die Fraktionen CDU/CSU, SPD und FDP. Gegen die Ablehnung des Antrags stimmte die Fraktion Die Linke. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen enthielt sich. Eine Ablehnung des Antrags ist als schlecht für Tiere zu werten, eine Enthaltung eher schlecht und die Befürwortung des Antrags als gut für Tiere.
 


Quelle:

Antrag
Gesamtvorgang
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Beteiligte Politiker*innen

Sahra Wagenknecht
Gregor Gysi
Dietmar Bartsch
Anke Domscheit-Berg
Bernd Riexinger
Sevim Dağdelen
Jan Korte
Martina Renner
Petra Pau
Amira Mohamed Ali
Caren Lay
Nicole Gohlke
Klaus Ernst
Andrej Hunko
Victor Perli
Sören Pellmann
Gesine Lötzsch
Kathrin Vogler
Petra Sitte
Gökay Akbulut
Cornelia Möhring
Żaklin Nastić
Matthias Birkwald
Susanne Ferschl
Jessica Tatti
Ralph Lenkert
Thomas Lutze
Birke Bull-Bischoff
Jörg Cezanne
André Hahn
Alexander Ulrich

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