In einem Antrag fordert die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, dass die ihrer Ansicht nach besonders “tiergerechten” Haltungsformen von Schweinen mit Außenklimakontakt, also frischer Luft, und Hühnerhaltung in Mobilställen auch während der Afrikanischen Schweinepest und der Geflügelpest sichergestellt werden sollen. Unter anderem sollen die Gefahren der Krankheitsübertragung wissenschaftlich untersucht und Impfstoffe erforscht werden. Tierschutz solle bei tierseuchenrechtlichen Anforderungen an die Freilandhaltung und Außenklimahaltung berücksichtigt werden, da derzeit die Maßnahmen meistens bedeuten, dass Tierhalter*innen mit entsprechenden Haltungsformen alle ihre Tiere töten müssen. So würden reine Stallhaltungen besser gestellt werden, obwohl sie den Tieren ein schlechteres Leben bieten.
“Um den Umbau der Tierhaltung von hermetisch abgeriegelten Intensivtierhaltungsanlagen hin zu Haltungsverfahren mit Außenklimakontakt möglich zu machen, müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, in denen diese Betriebe planungssicher agieren können. Seuchenbekämpfung und Auslaufhaltung von Tieren sollten miteinander in Einklang gebracht werden.”
Maßnahmen, die die Tötung gesamter Tierbestände vermeiden und Außenklimakontakt und/oder Freilauf ermöglichen, sind gegenüber reinen Stallhaltungen zu befürworten.
Mit der Bezeichnung der Außenklimahaltung als besonders “tiergerecht” wird allerdings Welfare Washing betrieben. Diese Haltungsform bedeutet lediglich, dass die Tiere Kontakt zur Außenluft haben, nicht dass sie zwangsläufig auch Freilauf bekommen. Untersuchungen haben zudem ergeben, dass Tiere in allen Haltungsformen mit Gesundheitsschäden zu kämpfen haben. Insgesamt geht es auch darum, dass diese Haltungsformen gesellschaftlich akzeptiert und ausgebaut werden sollen.