Landwirtschaftlich genutzte Tiere
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Eher gut für Tiere
13.04.2021 | Anträge
Bund

Schweine- und Hühnerhaltung mit “Außenklimakontakt” auch während Tierseuchen sicherstellen: Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen

Hintergrund

In einem Antrag fordert die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, dass die ihrer Ansicht nach besonders “tiergerechten” Haltungsformen von Schweinen mit Außenklimakontakt, also frischer Luft, und Hühnerhaltung in Mobilställen auch während der Afrikanischen Schweinepest und der Geflügelpest sichergestellt werden sollen. Unter anderem sollen die Gefahren der Krankheitsübertragung wissenschaftlich untersucht und Impfstoffe erforscht werden. Tierschutz solle bei tierseuchenrechtlichen Anforderungen an die Freilandhaltung und Außenklimahaltung berücksichtigt werden, da derzeit die Maßnahmen meistens bedeuten, dass Tierhalter*innen mit entsprechenden Haltungsformen alle ihre Tiere töten müssen. So würden reine Stallhaltungen besser gestellt werden, obwohl sie den Tieren ein schlechteres Leben bieten.

“Um den Umbau der Tierhaltung von hermetisch abgeriegelten Intensivtierhaltungsanlagen hin zu Haltungsverfahren mit Außenklimakontakt möglich zu machen, müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, in denen diese Betriebe planungssicher agieren können. Seuchenbekämpfung und Auslaufhaltung von Tieren sollten miteinander in Einklang gebracht werden.”  

Einschätzung

Maßnahmen, die die Tötung gesamter Tierbestände vermeiden und Außenklimakontakt und/oder Freilauf ermöglichen, sind gegenüber reinen Stallhaltungen zu befürworten. 
Mit der Bezeichnung der Außenklimahaltung als besonders “tiergerecht” wird allerdings Welfare Washing betrieben. Diese Haltungsform bedeutet lediglich, dass die Tiere Kontakt zur Außenluft haben, nicht dass sie zwangsläufig auch Freilauf bekommen. Untersuchungen haben zudem ergeben, dass Tiere in allen Haltungsformen mit Gesundheitsschäden zu kämpfen haben. Insgesamt geht es auch darum, dass diese Haltungsformen gesellschaftlich akzeptiert und ausgebaut werden sollen. 
 


Quelle:

Antrag
Gesamtvorgang
 



Beteiligte Politiker*innen

Renate Künast
Steffi Lemke
Kai Gehring
Julia Verlinden
Stefan Gelbhaar
Matthias Gastel
Lisa Badum
Harald Ebner
Ingrid Nestle
Bettina Hoffmann

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