Tilman Kuban berichtet auf Instagram von seinem Tag als Tierpfleger im Wisentgehege Springe, wo er Waschbären füttert, Wisente während einer Narkose betreut und Bären- sowie Wolfsgehege pflegt. Er lobt den Einsatz und die Arbeit der Tierpfleger*innen, die Tiere versorgen würden, die nicht in der Wildnis überleben könnten, oder diese auf eine mögliche Auswilderung vorbereiteten. Kuban hebt die Bedeutung von Wildparks für den Artenschutz hervor, etwa bei der Rettung des Wisents, und wirbt für die Ausbildung in der Tierpflege.
"Von der Politik wünscht man sich mehr Rückendeckung und weniger bößwillige Unterstellungen. Denn hier arbeiten gut ausgebildete Menschen mit Tieren, die so in der Wildbahn nicht überleben würden oder bereiten sie vor um wieder in der Wildnis zu leben."
Es ist positiv hervorzuheben, dass Kuban die Arbeit von Tierpfleger*innen würdigt und den Schutz gefährdeter Arten betont. Wildtierparks, die Wildtieren Schutz bieten, die in der freien Wildbahn nicht überleben könnten, sind zweifelsohne wichtig. Hinsichtlich des Artenschutzes bewegt sich Kuban jedoch in einem Narrativ, das von Zoos immer wieder genutzt wird. Es bleibt die Frage offen, ob die Haltung von Wildtieren in Gehegen ethisch vertretbar ist. Arterhaltungsprogramme stellen oft das Überleben der Spezies über das Wohlbefinden der einzelnen Tiere, die in Gefangenschaft leben. Auch wenn es Auswilderungsprogramme gibt, bleiben Tierparks wirtschaftliche Unternehmen, die auf Besucher*innen und damit auf die Zurschaustellung von Tieren angewiesen sind. Ein entscheidender Punkt, der fehlt, ist die Notwendigkeit, natürliche Lebensräume zu schützen. Die Darstellung, dass Tiere ohne menschliche Intervention nicht überleben könnten, lenkt vom eigentlichen Problem ab: dem menschlichen Eingriff in natürliche Lebensräume, der viele Tierarten erst an den Rand des Aussterbens bringt.
Instagram Tilman Kuban, Beitrag vom 07.08.2024