In einer Kleinen Anfrage gehen Abgeordnete der FDP-Fraktion auf ihrer Ansicht nach problematische “Überpopulationen” mit Insekten in den vergangenen Monaten in verschiedenen Regionen in Deutschland ein. Genauer gemeint sind damit Vorkommen von Raupen des Schwammspinners sowie des Eichenprozessionsspinners, dessen Raupen für Menschen gefährlich seien.
Die Abgeordneten weisen daraufhin, dass die Wälder ohnehin bereits geschwächt seien aufgrund der Dürre und Trockenheit der letzten Jahre. Die Raupenpopulationen seien nun eine weitere Bedrohung und mache die Pflanzen anfällig für weitere “Schädlinge”, was als Abwärtsspirale eine erhebliche Gefahr für deutsche Wälder sei. Vor diesem Hintergrund erfragen die Abgeordneten Zahlen zu Schäden, die durch diese Tiere verursacht würden und verschiedene Maßnahmen. Neben einigen präventiven Maßnahmen (Sammeln und Vernichten der Eier durch den Menschen) werden auch Maßnahmen wie der Einsatz von Bioziden erfragt.
Die Anfrage lässt eine anthropozentrische Sichtweise erkennen und Tiere werden dabei in “nützlich” und “schädlich” eingeteilt. Dürre und Trockenheit sind in erster Linie durch Menschen verursacht, als schädlich markierte Tiere sollen aber für menschliches Fehlverhalten mit dem Leben bezahlen. Der Einsatz von tödlichen Methoden ist aus Tierschutzsicht abzulehnen. Die angesprochenen Gefahren für Wälder beziehen sich, wie beispielsweise bei der Jagd auf Rehe, auf die Sichtweise der Verwertbarkeit der Wälder für Menschen. Häufig können nämlich abgestorbene Bäume sogar der Biodiversität dienen und Lebensraum für neue Pflanzen und Tiere freimachen.
Kleine Anfrage: Raupenplagen in Deutschland (Drucksache 19/13667)
Antwort der Bundesregierung: Raupenplagen in Deutschland (Drucksache 19/14005)