In einer Kleinen Anfrage gehen Abgeordnete der FDP-Fraktion auf ihrer Ansicht nach problematische Brutstätten von Borkenkäfern in stillgelegten Wäldern ein. Statt kontraproduktiver stillgelegter Wälder, die sich selbst überlassen seien, bedürfe es einer aktiven Waldwirtschaft zum Erhalt wichtiger Waldsubstanz. Vor diesem Hintergrund erfragen die Abgeordneten die Einschätzung der Bundesregierung zum sogenannten Schädlingsdruck durch Borkenkäfer und dazu, dass Wälder durch Stilllegung sich selbst überlassen werden.
“Die Wälder in Deutschland sind geschwächt von der Trockenheit. Der Borkenkäfer gab Millionen von Bäumen in den vergangenen Monaten den Rest – weite Landesteile bestehen nahezu ausschließlich aus Schadholz.”
Die Anfrage lässt eine anthropozentrische Sichtweise erkennen und Tiere werden dabei in “nützlich” und “schädlich” eingeteilt. Dürre und Trockenheit sind in erster Linie durch Menschen verursacht, als schädlich markierte Tiere sollen aber für menschliches Fehlverhalten mit dem Leben bezahlen. Die Bewirtschaftung von Wald zerstört immer Lebensräume von Wildtieren und geht mit der Bekämpfung sogenannter Schädlinge und der Bejagung von Tieren einher. Die angesprochenen Gefahren für Wälder beziehen sich auf die Sichtweise der Verwertbarkeit der Wälder für Menschen. Häufig können nämlich abgestorbene Bäume der Biodiversität dienen und Lebensraum für neue Pflanzen und Tiere freimachen. Stillgelgte Wälder als die wenigen wirklichen Rückzugsort für Wildtiere wieder in die aktive Waldwirtschaft überführen zu wollen, schadet vielen Tieren.
Kleine Anfrage: Borkenkäfer in stillgelegten Wäldern (Drucksache 19/14471)
Antwort der Bundesregierung: Borkenkäfer in stillgelegten Wäldern (Drucksache 19/14968)