Nahrungsmittel & Verbraucherschutz
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Eher gut für Tiere
17.10.2019 | Anträge
Bund

Ablehnung eines Antrags zu verpflichtender Tierhaltungskennzeichnung - Dagegen

Hintergrund

In einem Antrag fordert die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, dass auf nationaler und europäischer Ebene die Erarbeitung eines verpflichtenden Tierhaltungs- und Herkunftskennzeichens initiiert werde. Diese Kennzeichnung solle auf Produkten tierischen Ursprungs angebracht werden und entspreche den Wünschen der Verbraucher*innen nach mehr Transparenz bezüglich der Lebensbedingungen von Tieren.

“Dies ist unbenommen mit einem Mehraufwand verbunden. Dieser Aufwand ist aber angesichts der Bedeutung eines solchen Labels für die Vertrauensbildung mit den Bäuerinnen und Bauern wie auch den VerbraucherInnen im Bereich des Vertretbaren.”

Einschätzung

Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn Transparenz bezüglich den Haltungsbedingungen von Tieren geschaffen wird. Dies ermöglicht Verbraucher*innen mehr individuelle Entscheidungsfähigkeit und Aufklärung über die Lebensbedingungen von Tieren in der Landwirtschaft. Dennoch wird so die eigentlich staatliche Verantwortung auf Konsument*innen abgewälzt. Darüber hinaus wird mit entsprechenden Labels suggeriert, dass die Tierausbeutung in höheren Haltungsbedingungen weniger schlimm wäre. Nicht benannt wird, dass Gesundheitsschäden in allen Haltungsformen an der Tagesordnung sind und dass das Leben der Tiere in jeder Haltungsform gewaltvoll beendet wird. Zudem sind die Auswirkungen solcher Labels auf das Kaufverhalten nicht klar und es ist fraglich, wie viel Transparenz sie wirklich bieten. Im Fokus steht dabei auch die Imagepflege der tierhaltenden Landwirt*innen. “Tierwohl” wird als Mittel zum Zweck verwendet, um zu Recht verlorenes Vertrauen der Verbraucher*innen zurückzugewinnen, statt um der Tiere willen. 

Abstimmung

Im Bundestag wurde nicht direkt über den Originalantrag abgestimmt, sondern über die Beschlussempfehlung des federführenden Ausschusses. Die Beschlussempfehlung empfahl den Antrag abzulehnen. Eine Ja-Stimme dieser Abstimmung ist also als eine Ablehnung des Antrags zu verstehen. Die Fraktionen SPD, CDU/CSU und FDP stimmten für die Ablehnung des Antrags. Die Fraktionen Bündnis 90 / Die Grünen und Die Linke stimmten gegen die Ablehnung des Antrags. Die Fraktion AfD enthielt sich. Die Ablehnung des Antrags wird als eher schlecht, die Befürwortung als eher gut gewertet. 


Quelle:

Antrag
Gesamtvorgang



Beteiligte Politiker*innen

Sahra Wagenknecht
Annalena Baerbock
Gregor Gysi
Cem Özdemir
Katrin Göring-Eckardt
Konstantin von Notz
Dietmar Bartsch
Renate Künast
Omid Nouripour
Britta Haßelmann
Anke Domscheit-Berg
Bernd Riexinger
Sevim Dağdelen
Jan Korte
Sven Lehmann
Steffi Lemke
Martina Renner
Anton Hofreiter
Lisa Paus
Sven-Christian Kindler
Agnieszka Brugger
Petra Pau
Franziska Brantner
Dieter Janecek
Amira Mohamed Ali
Canan Bayram
Tobias Lindner
Tabea Rößner
Katharina Dröge
Kai Gehring
Caren Lay
Nicole Gohlke
Klaus Ernst
Ekin Deligöz
Irene Mihalic
Julia Verlinden
Andrej Hunko
Victor Perli
Sören Pellmann
Maria Klein-Schmeink
Kirsten Kappert-Gonther
Ulle Schauws
Stefan Gelbhaar
Anna Christmann
Matthias Gastel
Kordula Schulz-Asche
Wolfgang Strengmann-Kuhn
Gesine Lötzsch
Katja Keul
Filiz Polat
Lisa Badum
Kathrin Vogler
Beate Müller-Gemmeke
Petra Sitte
Harald Ebner
Gökay Akbulut
Cornelia Möhring
Żaklin Nastić
Matthias Birkwald
Ingrid Nestle
Claudia Müller
Markus Kurth
Corinna Rüffer
Bettina Hoffmann
Susanne Ferschl
Erhard Grundl
Stefan Schmidt
Jessica Tatti
Ralph Lenkert
Thomas Lutze
Luise Amtsberg
Birke Bull-Bischoff
Jörg Cezanne
André Hahn
Uwe Kekeritz
Claudia Roth
Alexander Ulrich
Ottmar von Holtz
Beate Walter-Rosenheimer

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