In einer Kleinen Anfrage weisen Abgeordnete der FDP-Fraktion auf eine ihrer Ansicht nach klimafreundliche Alternative zu Sojaimporten als Futtermittel für sogenannte Nutztiere hin: Insektenmehl. Die Abgeordneten betonen, dass auch angesichts der rasant steigenden Weltbevölkerung alternative Eiweißquellen gesucht würden. Vor diesem Hintergrund erfragen die Abgeordneten die grundsätzliche Einstellung und Bestrebungen der Bundesregierung zur Verwendung von Insekten als Nahrung für landwirtschaftlich gehaltene Tiere und sogenannte Heimtiere, aber auch für Menschen.
“Für eine bessere Klimabilanz und einen besseren Versorgungsgrad mit heimischen Rohstoffen wäre es aus Sicht der Fragesteller zielführend, auch hierzulande Insektenmehl zu produzieren und als Futtermittelkomponente zu verwenden.”
“Was unternimmt die Bundesregierung, insbesondere auf EU-Ebene, um die Verwendung von Insektenmehl als Futtermittel rechtssicher zu gestalten?”
Die Abgeordneten stellen es in ihrer Anfrage so dar, als wäre die einzige nachhaltige Alternative zu Sojaimporten, die Verwendung von Insekten als Nahrung für “Nutztiere”. Dass Forschung und Gelder auch direkt in pflanzliche alternative Eiweißquellen für Menschen fließen könnten und das bei weitem die nachhaltigste Alternative wäre, wird nicht erwähnt. Dass unter dem vermeintlichen Argument der Nachhaltigkeit nun Milliarden weiterer Tiere gezüchtet und getötet werden sollen, um andere Tiere damit zu füttern, ist unter Tierschutzgesichtspunkten abzulehnen. Häufig wird zur Fütterung der zu solchen Zwecken in Massentierhaltung gezüchteten und gehaltenen Insekten zudem selbst wiederum Fleischmehl von großen Säugetieren aus Massentierhaltung verwendet. Die Verwendung von Insekten ist also auch unter Klimaschutzaspekten keineswegs zwingend nachhaltiger.