In einer Kleinen Anfrage erklären Abgeordnete der FDP-Fraktion ihre Sorge für die deutschen “Ferkelerzeuger*innen” aufgrund wirtschaftlicher Folgen durch die Entscheidung der verpflichtenden Betäubung bei der Kastration. Sie zeigen sich unzufrieden mit Praktikabilität, Marktfähigkeit des betreffenden Fleisches, Wirtschaftlichkeit und tatsächlichen Verträglichkeit für die Tiere bei den bisher zugelassenen Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration. Hierzu erfragen sie Zahlen und Hintergrundinformationen zu verschiedenen Betäubungsmethoden wie Narkose durch Isofluran, CO2, Ketamin und Azaperon, aber auch Lokalbetäubung mit Lidocain. Auch über die Regelungen in anderen EU-Staaten und zur Immunokastration und Ebermast fordern die Abgeordneten Stellungnahmen der Bundesregierung ein.
Im Fokus stehen in erster Linie die wirtschaftlichen Interessen. Die Tiere selbst und deren Leid durch die Kastration sollten hier eigentlich im Mittelpunkt stehen. Dennoch finden auch Tierschutzaspekte Erwägung und es werden Informationen zu allen möglichen Alternativen erfragt. Zu Recht wird auch die Sorge hervorgebracht, dass die Ferkelproduzent*innen ins Ausland abwandern könnten, wodurch die strengen Tierschutzregeln obsolet werden könnten. Die Schlussfolgerung daraus sollten aber nicht schwächere Tierschutzmaßnahmen, sondern beispielsweise die Forderung nach einem EU-weiten Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration sein. Hierzu erfragen die Abgeordneten allerdings Fakten zur Vorgehensweise in anderen EU-Staaten.