In einer Kleinen Anfrage erfragen Abgeordnete der FDP-Fraktion Zahlen und wissenschaftliche Hintergründe zu einem von der Landwirtschaftsministerin angekündigtem Preiswerbeverbot bei Fleischprodukten. Dieses Verbot solle dazu dienen, dem gesteigerten Bewusstsein der Verbraucher*innen für ethische Fragen Rechnung zu tragen und die dringend notwendige Wertschätzung gerade von Fleisch mit seiner Herkunft von Tieren zu stärken. Die Abgeordneten fragen kritisch nach, wie hoch nach Meinung der Bundesregierung ein “ethisch gerechtfertigter Preis” für Fleisch sei und ob es wissenschaftliche Erkenntnisse dazu gebe, dass die “Wertschätzung von Fleischprodukten durch einen Verzicht auf Preiswerbung” steige.
Es ist zu begrüßen, dass die Abgeordneten das Vorhaben kritisch hinterfragen, da es keinen “ethisch gerechtfertigten Preis” für das Leben eines Tieres geben kann. Zudem ist nicht ersichtlich, ob sich dieser angemessene Preis auch positiv auf das Leben der Tiere auswirken soll, oder es Menschen lediglich ermöglicht werden soll, sich durch einen höheren Preis ein reines Gewissen zu kaufen.
Die Abgeordneten nennen allerdings keine Alternativen und stehen so einem Vorhaben eher entgegen, das grundsätzlich, wenn auch undurchsichtig und beschönigend, Tieren eher zu Gute kommen soll und zumindest zu Transparenz und zum Nachdenken bei Verbraucher*innen führen könnte. Tierschutz wird dementsprechend eher erschwert, auch wenn das Vorhaben selbst kritisiert werden kann.
Kleine Anfrage: Verbot von Preiswerbung bei Fleischprodukten (Drucksache 19/22812)
Antwort der Bundesregierung: Verbot von Preiswerbung bei Fleischprodukten (Drucksache 19/23205)