Landwirtschaftlich genutzte Tiere
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Schlecht für Tiere
20.05.2021 | Anträge

Abstimmung über Ablehnung eines Antrags zu europaweitem Verbot des Kükentötens - Dagegen

Hintergrund

In dem Antrag der FDP-Fraktion zum Verbot des Kükentötens in Deutschland, verweisen die Abgeordneten auf die Verantwortung der Verbraucher*innen. Diese würden entscheiden welche Produkte sie kaufen und welche somit produziert würden. Ein Verbot des Kükentötens wäre daher für sie nicht zielführend, da dafür auch der gesamte europäische Markt relevant wäre. Betriebe könnten in andere Länder abwandern. Den Einfluss der Politik lassen sie außen vor, die ebenfalls Richtungen vorgeben kann. Ein Verbot in Deutschland wäre ein erster klarer Schritt, um den Tierschutz zu stärken. Es müsste dann auch verboten werden Hühner aus Haltungen, in denen es das Verbot nicht gibt, zu importieren. Parallel könnte eine EU-weite Regelung angestrebt werden.

"Ein nationales Verbot jedoch wäre lediglich eine Placebo-Maßnahme, die keine Verbesserung des Tierschutzes bewirken würde. Denn wir haben einen europäischen Markt."

"Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, die Schaffung eines Rechtsrahmens für den Europäischen Wirtschaftsraum auf EU-Ebene voranzutreiben, der ein Verbot des Kükentötens sowie des Tötens von Embryonen im Ei möglichst zeitnah am Brutbeginn verbindlich festschreibt."

Einschätzung

Aufgrund der Verflechtungen zwischen dem deutschen und europäischen Markt erscheinen verbindliche europäische Verbote als im Endeffekt einzige Lösung für nachhaltigen Tierschutz zu sein. Die geforderten Maßnahmen der FDP sind daher grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings stellen die Abgeordneten sich einem nationalen Verbot entgegen und schieben die gesamt Verantwortung auf europäische Ebene ab. Damit verschleiern sie, dass Gesetze auf EU-Ebene vor allem dann angegangen werden, wenn sich durch Gesetzesänderungen auf nationaler Ebene die Notwendigkeit ergibt, einheitliche Regelungen für alle EU-Mitgliedsstaaten zu schaffen. Somit sind nationale Tieschutzmaßnahmen ein notwendiges Mittel, um zu EU-weiten Maßnahmen zu kommen. 

Abstimmung

Im Bundestag wurde nicht direkt über den Originalantrag abgestimmt, sondern über die Beschlussempfehlung des federführenden Ausschusses. Der Ausschuss empfahl den Antrag abzulehnen. Eine Ja-Stimme dieser Abstimmung ist also als eine Ablehnung des Antrags zu werten, eine Nein-Stimme spricht sich für den Antrag aus. Für die Ablehnung des Antrags stimmten die Fraktionen SPD, CDU/CSU und Bündnis 90 / Die Grünen. Gegen die Ablehnung des eigenen Antrags stimmte die Fraktion FDP und AfD. Die Fraktion Die Linke enthielt sich. Eine Ablehnung des Antrags wurde als eher gut für Tiere gewertet, die Befürwortung des Antrags und die Enthaltung als eher schlecht  für Tiere.
 


Quelle:

Antrag: Echter Tierschutz statt nationaler Alleingang - Kükentöten europaweit beenden (Drucksache 19/27816)

Gesamtvorgang



Beteiligte Politiker*innen

Christian Lindner
Marco Buschmann
Konstantin Kuhle
Johannes Vogel
Frank Schäffler
Linda Teuteberg
Bettina Stark-Watzinger
Otto Fricke
Oliver Luksic
Gyde Jensen
Daniel Föst
Bijan Djir-Sarai
Christian Dürr
Olaf in der Beek
Lukas Köhler
Florian Toncar
Marcus Faber
Manuel Höferlin
Andrew Ullmann
Benjamin Strasser
Daniela Kluckert
Jens Brandenburg
Nicole Bauer
Sandra Weeser
Stephan Thomae
Torsten Herbst
Frank Müller-Rosentritt
Christine Aschenberg-Dugnus
Christoph Meyer
Ulrich Lechte
Mario Brandenburg
Peter Boehringer
Michael Link
Gerald Ullrich
Katrin Helling-Plahr
Katja Hessel
Alexander Müller
Renata Alt
Gero Hocker
Reinhard Houben
Thomas Hacker
Bernd Reuther
Christoph Hoffmann
Karsten Klein
Carina Konrad
Nicole Westig
Peter Heidt
Manfred Todtenhausen
Judith Skudelny
Markus Herbrand
Matthias Seestern-Pauly
Karlheinz Busen
Till Mansmann
Pascal Kober
Christian Sauter
Carl-Julius Cronenberg
Sandra Bubendorfer-Licht
Wolfgang Kubicki
Katharina Willkomm

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