Laut Antrag der FDP-Fraktion sollen Wölfe als jagdbare Tierart in das Bundesjagdgesetz und in Anhang V der FFH-Richtlinie aufgenommen werden. Bislang stehen Wölfe als in Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-(FFH-)-Richtlinie aufgeführte Art unter einem besonders strengen Artenschutz nach Maßgabe des Bundesnaturschutzgesetzes. Zudem fordert der Antrag die Einführung eines Wolfsmanagements.
Die Wolfsdebatte wird hochemotional geführt. Fakten zum Sozial- und Jagdverhalten der Tiere werden oft ausgeblendet. Es gibt jedoch Studien, die belegen, dass Abschüsse von einzelnen Wölfen nicht nur tödlich für die einzelnen Tiere sind, sondern auch für das gesamte Rudel negative Folgen haben können. Im Gegensatz zu weniger Rissen, können sie sich dadurch sogar erhöhen. Das Ausleben von natürlichen Verhaltensweisen wird durch das Wolfsmanagement weiter eingeschränkt. Das Töten von Tieren ist generell abzulehnen. Stattdessen könnte auf präventive Maßnahmen wie Herdenschutz und Monitoring gesetzt werden, die ein möglichst friedliches Zusammeleben mit Wölfen ermöglichen und Weidetiere wirklich schützen.
Im Bundestag wurde nicht direkt über den Originalantrag abgestimmt, sondern über die Beschlussempfehlung des federführenden Ausschusses. Der Ausschuss empfahl den Antrag abzulehnen. Eine Ja-Stimme dieser Abstimmung ist also als eine Ablehnung des Antrags zu werten, eine Nein-Stimme spricht sich für den Antrag aus.
Über den Gesetzentwurf wurde namentlich abgestimmt. Die namentliche Abstimmung ergab folgendes Ergebnis: Mit Ja haben gestimmt 139, mit Nein haben gestimmt 451Abgeordnete. Es gab zwei Enthaltungen. Damit ist der Antrag abgelehnt. Für die Ablehnung des Antrags stimmten die Fraktionen die Fraktionen CDU/CSU, SPD, Die Linke und Bündnis 90 / Die Grünen. Gegen die Ablehnung des eigenen Antrags stimmte die Fraktion FDP sowie die AfD. Zwei Abgeordnete der Fraktion AfD enthielten sich. Eine Ablehnung des Antrags ist positiv für Tiere zu werten, die Befürwortung, Enthaltung und Abwesenheit des Antrags sind als schlecht für Tiere zu werten, Enthaltung und Abwesenheit als eher schlecht.